AK Internationale Politik und politische Theorie

Der Bereich "Internationale Politik und Politische Theorie" des Bildungswerkes Berlin der Heinrich-Böll-Stiftung thematisiert in seinen Veranstaltungen all das, was unter den Begriff der Globalisierung fällt. Dabei geht es nicht allein darum, den Prozess und die Folgen der "Globalisierung von oben" kritisch zu analysieren, sondern eine "Globalisierung von unten" soll sichtbar gemacht und solidarisch begleitet werden. Seit 1992 besteht der Arbeitskreis "Internationale Politik und Politische Theorie" mit dem Ziel, Entwicklungen und Probleme in diesen Prozessen darzustellen, um sie in politische Bildung umzusetzen. 


Die globale Perspektive
Die Welt rückt zusammen. Neue Technologien ermöglichen Kommunikation über Länder und Kontinente hinweg. Für Waren, Dienstleistungen und Kapital fallen weltweit die Grenzen. Freihandelsverträge werden geschlossen. Auch Menschen sind mobil wie nie zuvor. Millionen wechseln den Aufenthaltsort, um Arbeit und ein besseres Leben zu finden. Regierungen geben zunehmend Kompetenzen an internationale Organisationen ab.

Doch gleichzeitig fällt die Welt weiter auseinander. Reiche werden reicher, Arme werden ärmer, sowohl in den Ländern des Nordens, als auch des Südens und des Ostens. Die vertieften sozialen Spaltungen werden begleitet von verstärkten Fundamentalismen im ethnischen, nationalen oder religiösen Gewand, die in vielen Regionen der Erde in Kriegen eskalieren. Ein modernisiertes Patriarchat prägt weiterhin geschlechtliche Rollen. Auf die weltweit anwachsende Migration reagieren Teile der Bevölkerungen und Regierungen mit der Errichtung neuer Mauern, Rassismus und Ausgrenzung. Statt durch demokratische Mitwirkung von unten werden die wichtigen internationalen Entscheidungen von den wirtschaftlich und militärisch Mächtigen einseitig getroffen und repressiv gegen Widerstände durchgesetzt.

Emanzipatorische Politik und soziale Bewegungen
Im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Globalisierung und sozialer Fragmentierung entstehen aber auch neue emanzipatorische Ansätze. Soziale Bewegungen kritisieren den ausschließenden Charakter des weltweit vorherrschenden ökonomischen Modells. Basisinitiativen, die quer zu Nationalismus, Rassismus und Patriarchat eine "Globalisierung von unten" anstreben, gewinnen an Kreativität, Kraft und Selbstvertrauen. Es ist unser Ziel, nicht nur Macht und Herrschaft weltweit zu thematisieren, sondern auch auf soziale Bewegungen und Initiativen jenseits der deutschen Grenzen kritisch solidarisch aufmerksam zu machen. Diskutiert werden die durch Globalisierung und Neoliberalismus veränderten Bedingungen für die politische Basisarbeit in sozialen Bewegungen. Unser Anliegen ist es auch von den Stärken und Schwächen dieser zu lernen und Ansätze einer nicht-eurozentristischen Vernetzung zu ermöglichen. Denn Kämpfe um Teilhabe und Rechte werden schon längst weltumspannend geführt.


In unseren Veranstaltungen fragen wir danach wie emanzipatorische Politik formuliert und entwickelt werden kann.

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