Nachhaltigkeit

Die Themen „Nachhaltigkeit“ bzw. „Nachhaltige Entwicklung“ spielen insbesondere seit der Veröffentlichung des Brundtland-Berichts (1987) und der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung (1992) eine immer wichtigere Rolle in der politischen Debatte. In unseren Bildungsveranstaltungen der Schwerpunktbereiche Stadtentwicklung und Ökologie beschäftigen wir uns verstärkt mit diesem Diskursfeld. Dabei verstehen wir Nachhaltigkeit als ein Leitbild für politisches, soziales, wirtschaftliches und ökologisches Handeln, welches den Bedürfnissen der heutigen Gesellschaft entspricht und gleichzeitig die Möglichkeiten der kommenden Generationen nicht einschränkt.

Der Ursprung des Nachhaltigkeitsgedanken geht auf das 17.Jahrhundert zurück (Carl von Carlowitz). Nachhaltiges Handeln wurde im Bereich der Forstwirtschaft so verstanden, dass nur jenes Maß an Bäumen abgeholzt werden sollte,  welche in absehbarer Zeit vom Wald selbstständig regeneriert werden konnte. Der Grundstein nachhaltigen Handelns basiert somit auf dem Ansatz, dass ein natürliches System langfristig erhalten bleibt. Mit der Zeit wurde der Begriff um immer mehr Kategorien ergänzt und mit anderen Konzepten verknüpft (u.a. im Konzept der drei Nachhaltigkeitssäulen Ökonomie, Ökologie und Soziales). Seine heutige Verwendung kann eigentlich als inflationär und teils diffus beschrieben werden.
Dies ist u.a. darauf zurückzuführen, dass der Begriff seit jeher ein sehr umkämpftes Feld beschreibt, in welchem unterschiedliche Akteur*innen versuchen, ihr Verständnis einer zukunftsfähigen Gesellschaft zu etablieren.  Das jeweilige Verständnis ist dabei von spezifischen Welt- und Naturbildern, Gesellschaftskonzepten und Wertvorstellungen geprägt. In diesem Kontext wird somit deutlich, warum bis heute keine präzise Definition des Begriffs existiert. „Nachhaltigkeit“ bzw. „Nachhaltige Entwicklung“ kann folglich vielmehr als eine regulative Idee und ein kontinuierlicher Prozess verstanden werden, in welchem die Leitlinien und Kriterien für eine zukunftsfähige Gesellschaft stetig neu verhandelt werden müssen.

Genau an dieser Stelle knüpft unsere politische Bildungsarbeit an. Für uns steht die  Frage im Vordergrund, wie eine zukunftsfähige, sozial, ökonomisch und ökologisch gerechte Gesellschaft aussehen kann. Konkrete Themenaspekte sind beispielsweise die Anerkennung der ökologischen Grenzen des Wirtschaftens, die Suche und das Ausprobieren alternativer Wirtschafts- und Konsumformen oder die Debatte um eine ressourcenschonende und sozial gerechte Stadt- und Raumentwicklung. Wir versuchen in unseren Veranstaltungen stets, die verschiedenen Blickwinkel der Nachhaltigkeit gleichberechtigt zu denken und zukunftsfähige Lösungsansätze und -ideen zu entwickeln.

/KH

Im Bereich Nachhaltige Stadtentwicklung beschäftigen wir uns mit Themen wie Mieten- und Wohnraumpolitik, der Gentrifizierungs-Debatte, Fragen einer solidarischen Gesellschaft und neuer Formen von Bürger*innen-Beteiligung und allgemein den stadtpolitischen Veränderungen in Berlin.

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Energiewende, die anhaltende Debatte um den Klimawandel und die Kritik an der Wachstumsgläubigkeit sind nur ein Teil der Themen, die wir im Bereich Ökologie behandeln wollen.

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